Ohne penible Recherche ging für die Stars des New Journalism gar nichts. Sein neues Buch "Der Voyeur" knüpft thematisch an den zum Klassiker gewordenen Bestseller an und ist auch zeitlich mit diesem verbunden. Der Reporter und Schriftsteller war gerade mit den letzten Arbeiten für "Du sollst begehren" beschäftigt, als ihn Anfang der Brief eines anonymen Absenders erreichte:. Talese, ich habe von Ihrer landesweiten Studie zum Sexualleben der Amerikaner erfahren. Ich schreibe Ihnen, weil ich glaube, über wichtige Informationen zu verfügen, die ich beizusteuern hätte. Erworben habe ich dieses Motel, um meine voyeuristischen Neigungen zu befriedigen und mein obsessives Interesse am Menschen in all seinen Aspekten zu stillen, in gesellschaftlicher wie in geschlechtlicher Hinsicht, wie auch, um die alte Frage zu beantworten, wie Menschen sich wirklich sexuell verhalten, also privat in den eigenen vier Wänden des Schlafzimmers. Eintönige Notizen, banale Einschätzungen. Taleses Neugier war geweckt. Foos hatte die Zimmer so umgebaut, dass er durch getarnte Deckenöffnungen seinen Gästen beim Sex zusehen konnte. Seine Beobachtungen hielt er akribisch in einem Tagebuch fest. Was sich Talese von der Publikation versprochen hat, wird nicht recht klar. Nahezu die Hälfte des Buches füllen die ziemlich eintönigen Notizen von Foos über die sexuellen Praktiken seiner Gäste. Am meisten in Wallung aber bringt ihn oft genug, dass Besucher in den Hotelbetten essen und ihre Finger am Bettzeug abwischen. Die Einträge enden häufig mit banalen Einschätzungen dieser Art:. Auf einer Skala von eins bis zehn rangiert er vermutlich bei zwei und sie bei sieben. Aufgrund dieser Differenz - ungeachtet des höflichen Umgangs, den sie miteinander pflegen - stehen dieser Ehe in der Zukunft schwere Zeiten bevor. Wie fragwürdig ist das Ausspionieren von Gästen? Der Spanner sieht sich selbst als Analytiker des Zwischenmenschlichen, gar als "Pionier der Sexualforschung". Der Erkenntniswert seiner Aufzeichnungen ist jedoch sehr überschaubar. Dennoch übernimmt Talese zumindest in Teilen Foos Selbsteinschätzung. Das Tagebuch würde den "Wandel sozialer Verhaltensmuster" beleuchten und wichtige demographische Veränderungen widerspiegeln, schreibt Talese. Das ist - zurückhaltend gesagt - eine gewagte These. Foos beschreibt Szenen von Vergewaltigung und Missbrauch, aber Talese kümmert das kaum. Berichte von Mord Der Voyeur Gay Talese Vergewaltigungen. Die Fassung verliert er auch keineswegs gänzlich, als er davon liest, dass der Voyeur beobachtet haben will, Der Voyeur Gay Talese ein Drogendealer seine Freundin ermordet, nachdem Foos zuvor die im Zimmer versteckten Drogen heimlich die Toilette hinuntergespült hatte. Über seinen Gemütszustand schreibt Talese: "Die Sache bereitete mir einige schlaflose Nächte, in denen ich mich fragte, ob ich Foos anzeigen sollte. Doch obwohl er durch das Vernichten der Drogen in gewisser Weise den Tod der jungen Frau verschuldet hatte und nicht eingeschritten war, als der Freund sie würgte und obendrein - da sich ihre Brust vermeintlich hob und senkte - kaltschnäuzig bis zum nächsten Tag gewartet hatte, um Hilfe zu holen, hielt ich Gerald Foos nicht für einen Mörder. Zweifel an der Glaubwürdigkeit. Oft wirkt es so, als habe Talese selbst nicht viel Interesse für sein Buch aufbringen können, so ungenau formuliert er, so wenig Mühe verwendet er darauf, Gerald Foos wirklich näherzukommen und sein eigenes Verhältnis zu dem Motelbesitzer zu hinterfragen. Talese liefert keine erhellende Studie über einen Voyeur, sondern selbst einen voyeuristischen Text. Die "Washington Post" hat überdies nach dem Erscheinen in den USA aufgedeckt, dass Foos das Motelkurz nach dem Treffen mit Talese, verkaufte, aber trotzdem weiter Berichte an den Schriftsteller schickte. Für den Mordfall fanden sich bei der Polizei keinerlei Anhaltspunkte. Talese scheinen zwar zuweilen selbst Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Gerald Foos gekommen zu sein, aber zu ausgiebigen Recherchen fühlte er sich deswegen nicht ermuntert. Das haben für ihn später andere erledigt. Talese hat das Buch trotzdem nicht zurückgezogen, aus seiner Sicht bestand dazu schlichtweg keine Notwendigkeit. Gay Talese: "Der Voyeur" Aus dem amerikanischen Englisch von Alexander Weber Verlag Tempo bei Hoffmann und Campe, HamburgSeiten, 20 Euro.
Die nackte Wahrheit
Gay Talese: "Der Voyeur" - Aufzeichnungen eines Spanners $ EUR Condition. Gerald Foos hat eine Obsession: Er will alles über das Sexleben anderer Menschen. Der Voyeur von Talese, Gay | Buch | Zustand sehr gut Approx. Ein skandalöser Fall, ein kontroverses Buch, eine verstörende Lektüre. Gay Talese: "Der Voyeur" - Die nackte WahrheitViel mehr erwartet, da es eine Empfehlung aus der Tageszeitung war, literarisch bzw. Der Kontakt Taleses mit Gerald Foos, dem Mann, um den er hier geht, währte einige Jahrzehnte, erhielt der Autor einen handgeschriebenen Brief von Foos, in dem dieser u. The Denver DA has said that the statute of limitations has run out for any potential charges. I only hope it is. And his wives are just as culpable for facilitating his hobby. This just fed my persistently nosy mentality.
Join the discussion
Ein skandalöser Fall, ein kontroverses Buch, eine verstörende Lektüre. Gerald Foos hat eine Obsession: Er will alles über das Sexleben anderer Menschen. Gay Taleses Der Voyeur ist ein verstörendes Buch, denn der Autor ist kein Romanschriftsteller, der sich Figuren ausdenkt und Handlungen. Der Voyeur von Talese, Gay | Buch | Zustand sehr gut Approx. $ EUR Condition.Show full review. The reason 'I' bought and read this book yesterday Oder gibt es ein technisches Problem? Warning sign? As a result of his observations, he claimed to have become extremely antisocial, and when he was not in the attic he tried to avoid seeing his guests in the parking area or anywhere around the motel, and in the office he kept his conversations with them to a minimum. A half second later, he said he stood by it. Talese had noted in the book of the unreliability of the Voyeur, but given the concurrence in personal interviews of Foos's two wives and photographs obtained by Talese, I have to conclude the majority of it holds up. Und er beobachtet nicht nur, er greift auch ins Geschehen ein, mit fatalen Konsequenzen Auf die Zigarette danach hätte Foos aber allzu gerne verzichtet: Der Rauch macht ihm in seinem engen Beobachtungsgang immer wieder zu schaffen. Gay Talese: Der Voyeur Aus dem amerikanischen Englisch von Alexander Weber Tempo, Hamburg Seiten, 20 Euro. Die Beobachtungen des Voyeurs wiederholen sich häufig und die Veränderung des Sexlebens über die Jahrzehnte, überraschte mich nicht wirklich. Genres Nonfiction True Crime Journalism Biography Crime History Contemporary Instead, we're faced with endless excerpts from the pervy hotelier's partially-fabricated journals, which are way less interesting than Talese seems to find them. Bei Thalia bestellen. I don't think so. My god So ist sich Gerald Foos vollkommen sicher, keine Schuld auf sich geladen zu haben. Pero no confundamos lo que nosotros queremos como lectores aficionados al amarillismo con el verdadero oficio del autor: Talase se dedica a dejar al descubierto en una herida… pero nunca se permite la licencia de meter el dedo en ella y escarbar para que salga la pus, para que corra la sangre. No es un libro para todos, pero creo que a quien le interese aunque sea un poco o algo relacionado a estos temas, lo puede sorprender gratamente. Problem beim Laden der Informationen Leider konnten wir die Informationen aufgrund eines Problems nicht anzeigen. This book is garbage. I find a lot of value in the cheap and tawdry. Und wie es sich für die nackte Wahrheit gehört, ist auch Foos keine Figur, sondern durch und durch real. Can't find what you're looking for? Mehr und mehr leidet er unter dem, was er an trostlosen Beziehungen zu sehen bekommt. Vor allem, wenn Paare miteinander streiten, leidet der Voyeur: "Man sieht einem Menschen in der Öffentlichkeit fast nie an, in welcher privaten Hölle er lebt", notiert er zum Beispiel. Klar, der Sex wird anders, ebenso die Gespräche der Gäste. Durch ein Guckloch beobachtet ein Motelbesitzer, was seine Gäste im Bett so treiben.